Monta: „Ich koche gerne, aber mir fehlt diese Selbstverständlichkeit.“

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Ich meine, dass ich den Musiker und Produzenten Tobias „Tobi“ Kuhn zum letzten Mal 2004 gesprochen habe?! Das war in Köln für den laut.de-Podcast. Muss ich auch noch mal in der Erinnerungskiste kramen. Damals beglückte er mit seinem Soloprojekt Monta die Indie-Popszene und war bereits Ende der 1990er mit der Band Miles auf vielen Bühnen und Festivals unterwegs. Wow, auch schon wieder 20 Jahre her. Umso schöner, ihn jetzt immerhin online wiederzusehen. Anlass ist sein neues Monta-Album „Pacific“. Hier arbeitete Tobi mit verschiedenen Künstlern zusammen – das Gespür für große Popsongs hatte er schon immer.

Wir schwelgen in Erinnerungen und er erzählt lustige Anekdoten aus dem Musikerleben. Es werden Rosenkohl-Rezepte ausgetauscht und andere Lieblingsgerichte. Dass wir beide zeitgleich nach Berlin gezogen sind, haben wir auch nicht mitbekommen. Vor zwei Jahren ist er aber nach Wien gezogen. Damit steigen wir auch gleich ein in das Gespräch.

Tobi: Ich war nie Berlin-Fan, bin aber damals wegen meiner Freundin, dahingezogen, was auch super war. Aber ich konnte sie vor zwei Jahren überreden nach Wien zu ziehen. Ich wollte nicht in Berlin bleiben – dazu mag ich es einfach zu wenig.

Kann ich nachvollziehen.

Tobi: Du vermisst doch bestimmt auch das Rheinland, oder?

Ja, manchmal, aber ich habe noch nicht genug von der Stadt. Ich will hier in Berlin noch einiges entdecken… Auf jeden Fall habe ich mich sehr darüber gefreut, dass du ein neues Album hast und ich muss sagen „Pacific“, gefällt mir sehr gut. Du hast nach wie vor ein Händchen für Hits. 

Tobi: Dankeschön. 

Ich habe bei laut.de mal geschaut, was da zuletzt von Monta besprochen wurde. „The Brilliant Masses“ erschien tatsächlich 2007. Sehr lange her und ich habe die Platte damals besprochen. Im letzten Absatz heißt es, du hast eine Vorliebe für Lätta Margarine. . Ich weiß nicht mehr, warum ich das geschrieben habe.

Tobi: Ich glaube, ich mochte die damals. Das war so eine Phase. Jetzt bin ich  wieder komplett auf Butter, aber vielleicht hat es auch damit zu tun, dass der Miles Song „Pretty Day“ von Rama benutzt wurde, kann das sein? Das war auf jeden Fall eine gute Geschichte, weil ich damit das erste Geld mit einem Song von mir verdient habe. Vielleicht war das diese Margarine, kann auch sein.

Ah, da dämmert was bei mir. Vielleicht haben wir damals für einen Podcast auf Laut.fm darüber gesprochen. Es kam häufiger vor, dass Indie-Hits für Werbung genutzt worden. Bei Beige GT und „Heat“ war das doch auch noch so.

Tobi: Stimmt, irgendeine Versicherung oder so. Geil, der Name Beige GT ist seit vielen Jahren nicht mehr gefallen. (lacht).

Super Band. Würde ich auch gerne noch mal sehen.

Tobi: Das war doch dieselbe Zeit, wie Robocop Kraus? Beige GT war mehr Indie-Schrammel und Robos mehr Kunst. Bei Robocop Kraus denke ich manchmal, die hätten so groß sein können. Die waren so einmalig und besonders zu der Zeit.

Die hatten letztes Jahr ihr Comeback. Damals waren einige am Start. Wir reden jetzt von 2003/2004. Miles hätten auch mehr Erfolg verdient.

Tobi: Ja, aber Robocop waren schon besonders. Thomas war auch so ein toller Frontmann. Die hatten noch mal so einen ganz anderen Ansatz. Es gab schon gute Bands damals.

(Ich konnte leider weder die Margarinen-Werbung finden noch den Versicherungs-Spot, aber dafür dieses Video von Beige GT. „Heat“ war der offizielle Song der Deutschen Handball-Nationalmannschaft für Olympia in Athen im Jahr 2004.)

Monta – Pacific

Auf jeden Fall. Monta gehört dazu und jetzt das neue Album „Pacific“. Du hast 2019 mit den Songs angefangen, oder?

Tobi: Genau. Ich bin ziemlich viel gereist und habe mit Künstler_innen Songs geschrieben und das Ganze gesammelt. Das war dann eine Mischung aus neuen Sachen, aber auch altem Material. Während Corona bin ich meine Festplatten durchgegangen und habe viele Songs entdeckt, die ich toll finde. Zum Beispiel der „Pacific“-Song, den ich mit den Ladies von Lucius (Holly Laessig, Jess Wolfe) geschrieben habe oder „Every Little Lie Hits Before It Hurts“ mit Will Cook. Das waren Songs, die ich fertig gemacht habe. Ich schreibe viele Lieder und manchmal vergisst man die angefangenen Sachen. Man arbeitet an neuen Stücken, anstatt mal zurückzuschauen, welche Ideen es früher schon gab. Das habe ich jetzt mehr gemacht.

Dafür war die Pandemie ein guter Zeitpunkt.

Tobi: Zum Gucken was noch alles da ist, auf jeden Fall. Ich habe in der Zeit viele Stücke geschrieben, jetzt wieder weniger.

Wie bist du generell durch die Corona-Zeit gekommen?

Tobi: Ich habe viel gearbeitet. Ich weiß noch, als langsam wieder alles geöffnet hat, bin ich immer mal wieder nach London und da haben wir das Kooks Album („10 Tracks To Echo In The Dark“) aufgenommen. Das war ein ziemliches Hin und Her. Ich habe auch noch Filmmusik gemacht. Ich war schon gut beschäftigt. Viele Künstler_innen konnten ja nicht touren und hatten dann Zeit oder Lust Musik zu machen. Das war dann schon praktisch.

Das freut mich. Ich finde es immer gut, wenn man auch positive Rückmeldungen zur Pandemie bekommt.  Wie genau kam die Zusammenarbeit mit The Kooks zustande?

Tobi: Da gab es einen Tag, wo ich in Berlin mit Luke (Sänger und Gitarrist von The Kooks) an dem Song „Connection“ gearbeitet habe. Wir hatten den innerhalb von vier Stunden geschrieben und der gehört immer noch zu meinen absoluten Lieblingssongs. Dann habe ich ihn in London besucht, danach kam er wieder nach Berlin und dann hat er gesagt: „Lass uns das Album zusammen machen“.  Es war eine super Zeit, weil die Band sich so freigeschwommen hat. Live funktioniert das bei denen auch noch so gut, weil sie das machen, worauf sie Lust haben. Luke hatte dann diese Phase mit Roxy Music oder Talking Heads – das sind Bands, auf die ich auch immer Lust habe. Es hat Spaß gemacht und daraus ist eine gute Freundschaft geworden.

Du hast schon mit sehr vielen Künstlern zusammengearbeitet. Auch mit vielen deutschen Musikern. Ich hatte ganz vergessen, dass der Tote Hosen Song „An Tagen Wie Dieser“ auch mit dein Verdienst war.

Tobi: Ich habe mit den Hosen zwei Alben aufgenommen. „Ballast Der Republik“ und „Laune der Natur“. Ich habe die Songs mit arrangiert und dabei geholfen, die Lieder aufzunehmen. Dafür war ich in Düsseldorf und in Münster. Das ist jetzt aber auch schon zehn Jahre her, oder? Es war  eine sehr interessante Zeit. Man weiß nie so genau, was jetzt den Nerv trifft. Dass dann „Tage Wie Dieser“ so erfolgreich wurde, ist schon verrückt und hat mich für die Band sehr gefreut.

Du warst auch immer schon Hosen-Fan, oder?

Tobi: Ja, mit 14 oder 15 Jahren war ich damals in Würzburg auf einem Konzert zum Album „Auf dem Kreuzzug ins Glück“. Genau. Ich war immer schon Fan und dann ist es oft auch schön mit den Leuten zu arbeiten.

Ich würde gerne wissen, mit wem es nicht so schön war, aber natürlich erzählen wir das hier nicht.

Tobi: Ich kann eine Anekdote erzählen. Das ist meine Lieblingstourgeschichte. Das kannst du vielleicht in dem Rahmen, weil du die sicherlich kennst, auch gut einordnen. Wir waren damals mit Miles Support von The Flaming Lips. Das muss 1996 gewesen sein, ewig lang her und da weiß ich noch, dass einer aus der Crew zu unserem Gitarristen meinte: „Ey, der hat ja eine Jacke wie Liam Gallagher an“. Das klang nicht so freundlich und dann reagierte Wayne (Wayne Coyne, der Frontmann der Flaming Lips) sofort und meinte: „Respektiere unsere Vorband!“ Das weiß ich noch genau. Und später haben wir Wayne noch mal auf dem South by Southwest Festival getroffen, wo wir auch gespielt haben. Ich habe auf der Bühne immer so einen kleinen Gesangsverstärker dabei, eigentlich totaler Blödsinn, aber damals habe ich gedacht, dass würde den Sound verbessern. Wayne findet sowas immer super und er hatte sich auch gefreut uns wiederzusehen und auch gleich gefragt, ob ich denn meinen Gesangsverstärker wieder dabei hätte.

Bleiben wir bei Erinnerungen. Das Video zur ersten Single „Dragonfly“ besteht aus Super-8-Aufnahmen aus deiner Kindheit.

Tobi: Manchmal kommt es einem so vor, als hätte man schon viele Leben gelebt. In dem Lied geht es auch darum, dass es immer weiter geht und man merkt einfach, dass man älter wird, dass vieles vergänglich ist. Genau, man wird einfach älter (lacht).

Das hat auch viel mit den Eltern zu tun. Das Vergängliche wird einem auch durch sie bewusster.

Tobi: Auf jeden Fall. Sie werden älter, oft leider auch krank. Du merkst einfach, alles ist angezählt.

Wie ist das bei dem Songschreiben bei dir.  Gehst du anders ins Studio, wenn du deine eigenen Lieder produzierst?

Tobi: Ja, schon. Ich habe so lange nichts rausgebracht, weil ich da auch doppelt kritisch bin und oft denke, dass ich kein Künstler in dem Sinne mehr bin. Da überlegt man sich dreimal, ob das eine Notwendigkeit hat. Aber dann entwickelt es sich irgendwie und ich hatte diesmal extrem Lust. Ich sehe dieses Artwork für das Cover, was ich so toll fand, und dann hat alles so gut gepasst. Ich habe Jonas, dem langjährigen Assistenten mit dem ich alle Produktionen gemacht habe, der hat sich in den letzten Jahren ziemlich freigeschwommen und dann haben wir beschlossen, dass er das Album produziert. Ich bin dann der Künstler, er der Produzent und das war eine super Konstellation.

Das Cover gefällt mir auch sehr gut.

Tobi: Mathias Temmen hat das Artwork gemacht. Das ist inspiriert von einem Kirchenfenster, die ja auch oft sehr bunt sind. Und dann wurden allerlei Sachen noch hinzugefügt, die zu den Songs passen, wie zum Beispiel die Libelle (Dragonfly). Das war wie so eine kleine Klausurarbeit.

Und wer ist Julia? (Song auf dem neuen Album).

Tobi: Das ist eine fiktive Person. Im Prinzip geht es in dem Song um meine Eltern, die damals Ende der 1970er in England gelebt haben und ich da auch so Erinnerungen habe, wie ich mit meinem Vater in Plattenläden war. Er hat sich Platten von Roxy Music und so gekauft. Das war die Zeit von Margaret Thatcher mit den ganzen Demos auf der Straße.

Ihr seid damals viel umgezogen. Dein Vater war Sinologe und musste aus beruflichen Gründen umziehen. Wie war das für dich?

Tobi: Genau, wir haben dann auch mal in China gelebt. Ich glaube, ich bin sechs oder siebenmal umgezogen. Deshalb sag ich auch heute immer, wenn es heißt: „Oh nein, du kannst doch das Kind nicht aus der Schule nehmen“, dass sowas immer relativ ist. Ich finde, da gibt es kein richtig oder falsch.

Letztendlich kann es nur bereichern. In Köln habt ihr auch mal gelebt?

Tobi: Ja, da war ich noch ganz klein und da haben wir im Uni-Center gewohnt. Da hatte mein Vater es nicht so weit zur Uni.

Hui, beim Zeltinger. Nachbarn vom Asi mit Niwo. Toll. Über den gibt es auch eine tolle Doku.

Tobi: Das weiß ich gar nicht, ob die sich kannten, aber mein Vater hat da auch so Partys mitorganisiert und da haben die Bläck Fööss gespielt.

Herrlich. Das ist eine schöne Anekdote.

Tobi: Später habe ich in Köln auch studiert und war zwei Jahre dort. Da habe ich dann in der Nähe vom Volksgarten gewohnt.

Hach, Kölle. Warst du denn auch noch mal in China?

Tobi: Ich war 2014 noch mal mit Monta da. Da hatten wir eine kleine Tour für drei Wochen. Und jetzt im November war ich in Taiwan. Ich wurde  von der Uni da eingeladen, um für das Erstsemester der Kulturstudent_innen ein Blockseminar zu halten. Da war ich vier Tage und das hat mir großen Spaß gemacht.

Könntest du dir vorstellen das häufiger zu machen?

Tobi: Ab und zu. Es war schon toll da. Ich bin abends auf die Nachtmärkte und hatte ein bisschen Zeit für mich. Das war wie so eine kleine Bildungsreise.

Und auf den Märkten hast du bestimmt auch was gegessen. Hühnerfüße?

Tobi: Hühnerfüße nicht. Ich mag sehr gerne Mapo Tofu. Ich glaube, ich mache den besten Mapo Tofu in ganz Wien.

Was genau ist das?

Tobi: Scharfer Tofu mit Hack.

Stimmt. Da habe ich mich als Vegetarierin immer gewundert. Aber in der chinesischen Küche gibt es ja viele Kombinationen mit Tofu und Fleisch.

Tobi: Sehr scharf ist das auch. Sehr pikant und man schmeckt das Fleisch auch gar nicht so raus.

In Schöneberg, hier in Berlin, gibt es einen sehr leckeren vegetarischen Chinesen. Tianfuzius. Warst du da mal? Kann ich wirklich empfehlen. Mögen auch Fleischesser sehr gerne, weil die viel mit so Ersatzprodukten arbeiten. Wirklich sehr köstlich. Wo gehst du denn in Wien gerne essen?

Tobi: Hier gibt es auch sehr viele gute Chinesen mit Peking Ente. Und Wiener Schnitzel esse ich auch sehr gerne, das gibt es hier natürlich viel. Ich war neulich in einem sehr guten Laden. Hatte auch viele vegetarische Gerichte. Warte, muss ich mal kurz googlen, wie der heißt. Ah, C.O.P. Collection Of Produce. Ganz hervorragend. Ist schon ein bisschen schicker, aber das Essen teilt man sich  und das war wirklich toll.

Das klingt gut. Ich mag es eh gerne, wenn es viele kleine Schälchen mit verschiedenen Gerichten zum Teilen gibt. Kochst du denn auch viel und gerne?

Tobi: Ich koche auch, aber ich habe kein natürliches Talent. Für mich ist das Arbeit. Da gibt es andere, die ganz selbstverständlich jeden Tag etwas auf den Tisch zaubern. Ich koche gerne, aber mir fehlt diese Selbstverständlichkeit. Das hat viel mit Routine und Übung zu tun. Zu Weihnachten habe ich einen neuen Reiskocher geschenkt bekommen und der ist spitze.

Das höre ich auch immer öfter, dass sich Leute Reiskocher anschaffen und super glücklich damit sind.

Tobi: Da kann man viel mit machen. Ich mag diesen klassischen Klebereis sehr gerne, aber du kannst damit auch Reis machen, der ganz knusprig wird. Ist schon wie so eine Art Thermomix, aber sieht stylischer aus, weil er aus Asien kommt. (lacht)

Welches Gemüse isst du besonders gerne?

Tobi: Brokkoli und Rosenkohl. Mir ist aufgefallen, dass in Amerika das Hauptgemüse Rosenkohl ist. Ist schon fast wie so ein Hipster-Hype. Mit Parmesan, kurz angebraten in Öl mit Pfeffer und Salz. Das ist schon sehr lecker.

Gebratenes Gemüse finde ich eh super. Eigentlich koche ich gar keins mehr, sondern brate alles in der Pfanne an. Manchmal dann auch mit Miso oder Sojasauce.

Tobi: Brokkoli kochst du auch vorher gar nicht?

Nee. Auch Spargel koche ich nicht mehr.

Tobi: Den weißen auch nicht?

Den mache ich nur noch im Backofen. Ein paar Stangen in Backpapierpäckchen packen. Mit etwas flüssiger Butter, etwas Zucker und Salz. Dann in den Ofen, bei 180- 200, ca. Grad 20 Minuten. So lecker und er schmort dann im eigenen Saft.

Tobi: Ist ja genial. Ich finde auch oft, dass der Spargel zu wässrig ist. Das muss ich ausprobieren.

Oder man schmeißt ihn einfach in die Pfanne. Geht auch.

Tobi: Sehr guter Tipp. Jetzt freue ich mich auf die Spargelzeit.

Was war denn dein Lieblingsgericht in der Kindheit?

Tobi: Meine Mutter hat eigentlich immer gekocht. Was lustig ist: Bei uns gab es zum Abendbrot immer Avocado, durchgeschnitten und dann darauf eine Vinaigrette-Sauce. Und dann gab es aber auch oft Nudeln und Frikadellen nach dem Schwimmen, das weiß ich noch. Ich habe auch schon immer Feldsalat gemocht. Mein Lieblingssalat, damals und heute, ist aber immer noch Endiviensalat mit Knoblauchsauce.

Endiviensalat kenne ich eher mit Walnüssen und Orangen oder Äpfeln.

Tobi: Nee, der Salat wird gerieben und dann ist der in so kleinen Streifen und dann saugt der sich so schön mit der Knoblauchsauce auf. Mein Sohn liebt diesen Salat. Im Restaurant hat man das ja oft, wenn man Salat bekommt, dann ist da kaum Dressing dran, so gefühlt nur als Deko. Ich mag es lieber mit viel Sauce.

Und mit Knoblauch kann man eigentlich auch nie was falsch machen. Und was isst du nicht so gerne?

Tobi: Pizza. Das ist bei mir mit den Jahren so gekommen, dass ich ungern Pizza esse. Ich finde, die ist immer so massiv. Die liegt mir zu schwer im Magen. Deshalb mag ich lieber Sushi oder so. Asiatisches Essen ist angenehmer. Ich esse auch immer auf und das ist bei Pizza blöd. Ich kann einfach nicht aufhören. Ich bin ein Allesaufesser.

Burger finde ich auch ziemlich überbewertet.

Tobi: Stimmt. Aber Pommes hingegen sind das Beste, was es gibt.

Oh ja, so knusprige Pommes sind was Feines. Wenn du kochst, hörst du dabei Musik?

Tobi: Ich habe meinen Plattenspieler wieder ausgepackt und kaufe gerne viel Vinyl. Hier in meinem Bezirk gibt es einige Plattenläden und das macht Spaß da zu stöbern und Neuheiten zu entdecken. Ich kaufe aber auch viele alte Sachen. Und dann am Wochenende das Prozedere Platte auflegen und dabei kochen, das mag ich gerne. Allerdings harmoniert das oft nicht so gut mit der Dunstabzugshaube. Die ist sehr laut. Die lasse ich oft auch lieber aus und lüfte ordentlich. So wie wenn du von der Autobahn fährst und an der Ampel hältst. Diese Ruhe mag ich schon sehr gerne.

Ihr seid jetzt von Berlin nach Wien gezogen. Gab es denn auch mal den Wunsch aufs Land zu ziehen?

Tobi: Im Moment nicht. Ich werkele zwar jetzt ganz gerne mal zu Hause vor mich hin, und dann haben wir schon auch mal daran gedacht, dass ein Garten mit Gemüse ganz schön wäre, aber eigentlich haben meine Freundin und ich noch nie auf dem Land gelebt. Man stellt sich das wahrscheinlich viel schöner vor, als es letztendlich ist. Da kannst du dann nicht mal eben rausgehen, um einen Kaffee zu trinken. Da bin ich schon eher Stadtmensch. Und hier in Wien mag ich das Umland schon ganz gerne: Zwei Stunden und du bist in den Bergen. 

Mal raus aus der Stadt, aber dann auch ganz schnell wieder zurück. Bei der Arbeit braucht man auch Abwechslung. Wenn du mal keine Songs produzierst, dann machst du Filmmusik.

Tobi: Manchmal bin ich Pop- und Rock-müde und dann ist das eine tolle Alternative. Letztes Jahr habe ich, zum Beispiel, die Filmmusik zu „791 km“ gemacht, mit Iris Berben. Ich mach das aber immer mit jemandem zusammen. Wir sind zu zweit oder zu dritt. Das ist wie beim Musikmachen: Ganz allein ist manchmal auch schwierig.

So wie bei deinem aktuellen Album „Pacific“ ja auch.

Tobi: Ich glaube mittlerweile, wenn man mit mehreren Leuten Songs schreibt, dann wird das oft viel besser und konstruktiver. Man fordert sich gegenseitig oder sagt, hier reicht es noch nicht. Wenn verschiedene Talente zusammenkommen, dann ist es einfach besser. Ich mache jetzt schon sehr lange Musik und wenn ich mich alleine mit der Gitarre irgendwo hinsetze, fühlt sich das oft uninspiriert an. Dann gibt es aber diese Momente, wenn man mit mehreren Leuten zusammenarbeitet, dann denkt man nicht zu sehr nach und es entstehen neue Ideen.

Wirst du mit dem neuen Album auf Tour gehen?

Tobi: Da ist nichts geplant. Ich sitze gerne im Studio und arbeite an Songs. Wenn Veranstalter Interesse zeigen, dann kann sich da gerne auch Live was entwickeln. Ich hätte schon Lust mal wieder die alten Lieder zu spielen.

Ich würde dich gerne noch mal auf der Bühne sehen. Und noch zum Abschluss. Essen und Musik passen zusammen, wie…

Tobi: Salz und Pfeffer.

Das gefällt mir sehr. Vielen Dank, Tobi. Es war mir eine große Freude und hoffentlich bis bald.

Tobi: Ich danke dir, Jasmin. Und wenn du mal in Wien bist, dann melde dich gerne.

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