Weihnachten bei Küppersbusch

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Vor den Weihnachtstagen wird es immer etwas hektisch. Habe ich alle Geschenke besorgt? Ist der Brief an Tante Gudrun schon nach Übersee raus gegangen? Haben wir die Gans für den zweiten Weihnachtstag schon bei Bauer Nolte bestellt? Und was essen wir eigentlich an Heiligabend? Kreisch! Zum Glück zelebrieren viele Haushalte ihre traditionellen Bräuche und Essgewohnheiten an diesen feierlichen Tagen. Da muss man nicht immer stundenlang in der Küche verbringen. Die einfachen und heimeligen Zutaten reichen vollkommen aus und heben die Stimmung in diesen wirren Zeiten. Und wer fragt sich nicht, was der Lieblings-Promi zu Weihnachten auf den Tisch zaubert?

In meinem ersten Küchen-Talk verrät uns der Journalist, Autor und Fernsehproduzent (probono TV) Friedrich Küppersbusch (FK), was bei ihm schon seit Jahren in der Weihnachtsküche brutzelt. Aber zunächst machen wir noch einen kleinen Ausflug in seine Kindheit. Der ehemalige ZAK-Moderator und Produzent von „Chez Krömer“ erinnert sich prompt.

Friedrich Küppersbusch, Berlin, 2020. Credit: JLü

Welches Essen gab es in Ihrer Kindheit zum Weihnachtsfest?

FK: In den Großbereich Jahresende gehörten Blätterteigpasteten mit Hühnerfrikassee. Dazu eine Zinkwanne am Wochenmarkt mit erschütternd, lebenden Karpfen drin und, ich meine auch mal die leicht gemachten Würstchen mit Kartoffelsalat. Was, wann und wie, verschwindet im Erinnerungsnebel, zentral waren schließlich Geschenke und Plätzchen.

Und wer war für dieses köstliche Allerlei zuständig?

FK: Die Mutter.

Und was kommt heute auf den Weihnachtstisch?

FK: Ein sehr köstlicher, inzwischen in diverse Segmente aufgeteilter Nudel-teils-Veggie-teils-kein-Schinken-aber-Ei-Auflauf. Ein traditionelles Nudelgericht und die erwachsenen Kinder bestehen darauf.

Nudeln sind immer gut. Und nun kommen wir auch schon zur krönenden Abschlussfrage. Es gibt doch sicherlich auch im Hause Küppersbusch eine köstlich-amüsante Anekdote zum heiligen Fest? Zum Beispiel der verbrannte Gänsebraten, ein umgefallener Tannenbaum oder vielleicht gab es auch mal eine spontane Weinprobe, wie bei Loriots legendärer Weihnachtsgeschichte?

Weihnachten, Weinprobe, Gemütlichkeit bei den Hoppenstedts, Credit: NDR/Radio-Bremen

Wie war das bei Ihnen, Herr Küppersbusch?

FK: Öööööhm… nee. Ja, doch. Nachbarn schenkten uns mal aus ihrer Zucht ein Kaninchen. Dummerweise lebte es noch. Also verliebten meine Schwester und ich uns in das Tier, tauften es „Oskar“ und bauten binnen weniger Tage zum Fest eine vielleicht einseitige, doch sehr emotionale Beziehung auf. Meinem Vater, Waidmann und überhaupt „Mann“, fiel die Aufgabe zu, das Tier zu töten, abzuziehen und auszunehmen – halt brat-fertig zu machen. Er verschwand im Keller unter dem Protest, vor allem meiner Schwester. Ich war eher so im Loyalitätskonflikt zwischen Schwester und Vater. Wir lauschten, hörten wenig, und nach sehr langer Zeit kam mein Vater die Treppe wieder hoch und holte sich eine Flasche Schnaps. Danach wieder langes Schweigen. Schließlich kam mein Vater ein weiteres Mal die Treppe hoch, sehr betrunken und das putzmuntere Kaninchen auf dem Arm. Es ging dann wohl zurück an die Nachbarn. 

Das ist ein schönes Happy End. In diesem Sinne wünschen Friedrich Küppersbusch und Schleckermäulchen Berlin eine besinnliche und glückliche Weihnachtszeit.

Bildquellen

  • nudel-auflauf_edeka: Edeka

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