Schnappschuss @Berlin

Über „English Tapas“ und jede Menge Arschlöcher

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Sleaford Mods läuft bei mir rauf und runter. Das Duo aus Nottingham schreit das aus, was viele nicht zu sagen wagen. Im strengen Midland-Akzent rotzt sich Sänger Jason Williamson über Politiker, Wichser, Ausbeuter und Arschloch-Chefs aus. Andrew Fearn sorgt für die rumpelnden Motz-Melodien.

Eine Mischung aus Punk, HipHop, Spoken Words und Riot-Pop. Neuste musikalische Köstlichkeit „English Tapas“ (VÖ: 3. März). Ich traf den Musiker Jason Williamson für Laut.de zum Interview. Vielen Dank an Tom Ashforth für die Übersetzungshilfe an einigen Stellen.

Hier ein kleiner kulinarischer Auszug:

Und jetzt gibt es Sleaford Mods und euer neues Album heißt „English Tapas“. Man liest darüber, wie ihr auf den Namen gekommen seid. Aber ich dachte dabei auch an die britischen Auswanderer in Spanien. Auf der einen Seite wollen sie raus aus der EU und stimmen für den Brexit, aber trotzdem soll alles schön britisch bleiben, wie zu Hause. Also, jeden Tag „English Tapas“ = Full English Breakfast. Verstehst du was ich meine?

Jason: (grinst) Ja, das ist ein guter Punkt. Aber es basiert eigentlich darauf, wie jemand  versucht „English Tapas“  als Essen zu verkaufen. Tapas sind doch eigentlich was Schönes. Köstlichkeiten mit leckeren Zutaten, guten Gewürzen und gut gekocht. Und dann bekommst du diese englischen Tapas serviert. Eine Schüssel mit Pommes und eingelegter Zwiebel (Pickled Onion.) Wow. (Lacht)

Und Scotch eggs. Da muss ich zugeben, die waren ja meine erste große Liebe als ich nach England ging. Aber heute auch nicht mehr. Woraus besteht das noch mal?

Jason: Oh nein (rümpft die Nase). Ei und irgendein Wurstfleisch-Etwas. (lacht)

Und einer eingelegten Zwiebel (kicher). Aber englisches Essen ist jetzt nicht generell ekelhaft.

Jason: Nein, das ist schon ok.

 Was war das Widerlichste, das du je gegessen hast?

Jason: Hm, eigentlich esse ich so gut wie alles, außer (überlegt) … Ah, vielleicht Semolino (Grieß). Weißt du, was das ist? So ähnlich wie Reispudding mit so komischen Klümpchen. Das mag ich nicht. Oh, und ich hab mal Kaviar probiert, das war schrecklich (verzieht angeekelt sein Gesicht).

Was meinst du, wie würden sich „German Tapas“ anhören?

Jason: (Grinst). Vielleicht ein bisschen so wie „English Tapas“, hier ein bisschen Sauerkraut …

… da ein bisschen Currywurst…

Jason: (Lacht laut los) Ja, Currywurst.

Magst du Currywurst bzw. hast du sie hier schon probiert?

J: Ja, die mag ich gerne.

Fazit: Sleaford Mods gönne ich jeden Euro dieser Welt. Also, kauft alle Platten und unterstützt auch „Lost Dog“. Ein Kurzfilm von Andrew Tiernan über Unterdrückung, Deskriminierung von behinderten Menschen in Großbritannien. Kürzungen von Sozialbeiträgen und sowieso das miese Gesundheitswesen in England. Jason Williamson spielt auch mit. Die DVD kann man hier bestellen: www.indiegogo.com/projects/lostdogfilm-film-drama #fuckbrexit #fucktrump #fuckmay #fuckyou

Das komplette Interview lest ihr hier: www.laut.de

Bildquellen

  • jason_williamson: Bildrechte beim Autor

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