Zehn Platten – Forever in Love

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Puh, da habe ich ganz schön lange mich verweigert und noch länger gebraucht, um meine zehn Lieblingsplatten zusammenzustellen.

Gar nicht so einfach und bestimmt fallen mir später noch viel mehr ein. Aber die hier liegen mir schon ganz besonders am Herzen. Heute würde ich noch alle Sleaford Mods Platten dazu zählen und auch das Debüt von International Music. Die Mods und die Jungs aus Essen höre ich fast täglich und dat solltet ihr auch! Aber hier kütt nun J Lüs-Top of the Pops in nicht sortierter Reihenfolge. Danke, Daniel für die Anfrage. Und Achtung, Fangirl-Content!

Nick Cave  – Tender Prey (1988)

Das Konzert in Bonn 1990 werde ich nie vergessen. Wir standen ganz vorne an der Bühne und Nicks Fuß hätte mich fast an der Stirn getroffen (Ja, Baby. Hit me, please!). „Deanna“, „The Mercy Seat“ und „Mercy“ gehören heute noch zu meinen absoluten Lieblingssong. Damit nicht genug wurden wir nach dem Konzert noch Backstage von Blixa Bargeld eingeladen. Was wird uns da erwarten? Wilder Sex? Alkoholexzesse? Drogen? Zum Glück war alles harmonisch und so unglaublich freundlich. Nick Cave saß mit seinen Bad Seeds und ein paar Freunden herum und lächelte, als er uns sah. Wie sahen wir wohl aus? Wie fünf erschrockene Welpen? Drei Teenie-Girls und zwei etwas ältere Jungs, die wahrscheinlich immer noch dämlich aus der Wäsche guckten, weil Blixa sie eingeladen hatte. Poster und Tickets wurden unterschrieben und ein bisschen geplaudert. Absolut glücklich zogen wir danach, ohne irgendwelche Pillen oder Schnaps intus zu haben, in Richtung Köln. Dort zeigte ich meinem Bruder völlig beseelt meine Autogramme und er sagte nur beiläufig: „Der hat doch mal in Berlin gelebt“…So, von wegen, ist doch nicht tolles…Pöh, das ist der Neid!

Schleckermäulchens Serviervorschlag: Hot Chili, vegan. Aus dem Buch: Comfort Eating with Nick Cave

 

Hefner  – The Fidelity Wars (1999)

Ein großer Wunsch von mir ist es die großartigen Hefner noch mal gemeinsam auf der Bühne zu sehen. Am allerliebsten mit ihrem Hymnen-Hit-Album „The Fidelity Wars“. Aber das bleibt wohl ein Traum. 2001 hatte ich das große Vergnügen die Jungs aus London zum Interview zu treffen. Danach spielten sie im Gebäude 9 und ich weiß noch, dass wir alle Songs mitgesungen und dazu getanzt haben. Liebevolle Hymnen über Alkohol, Zigaretten, Frauen und Bibliothekare. Sänger und Gitarrist Darren Hayman weiß, wie man Texte schreibt. Da fällt man vor Rührung fast in Ohnmacht und dachte schon damals, das müssen gute Menschen sein. Ich verfolge auch nach Auflösung der Band noch einige Solokarrieren. Darren lebt in London und macht nach wie vor Musik. Erst kürzlich war er mit der Hefner Platte „Breaking God’s Heart“ (ebenfalls ein Prachtstück, vor allem mit meiner Arbeits-Hymne „The Librarien“)  für ein paar Konzerte unterwegs. Ich war kurz davor nach London zu fliegen, aber da waren die paar Gigs eh schon ausverkauft. Immer wieder betonte er in den sozialen Medien: „Nein, es wird keine Reunion geben.“ Traurig, aber damit muss man leben. Schlagzeuger Antony Harding lebt mit seiner Familie mittlerweile in Schweden und macht als Ant wunderschöne Singer-Songwriter Songs und fotografiert Singvögel.

Schleckermäulchens Serviervorschlag: Lucky Strike, Bier, egal woher es kommt und jede Menge Wein:” Let’s start drinking wine, we used to all the time. It used to go to our heads but then you went to his bed.”

 

Violent Femmes – Violent Femmes (1983)

„I take one, one, one, cause you left me. And two, two, two for my family. And three, three, three for my heartache. And four, four, four for my headaches. And five, five, five for my lonelyness. And six, six, six for my sorrow. And seven, seven, no tomorrow. And eight, eight I forget what eight was for and nine, nine ,nine for a lost god. And ten, ten, ten, ten for everything, everything, everything, everything…”

Was für Zeilen, Punkrock-Hymnen, die sich für immer ins Hirn brennen. Diese Platte kann ich noch heute von vorne bis hinten mitsingen. Ein Meilenstein, der jetzt auch endlich bei Laut.de zu finden ist. Die Mischung aus Folk, Punk und Pop funktioniert auch nach fucking 35!!! Jahren. Sie trommeln im Stehen, auf Grilldeckel und setzen auch das Banjo punkig ein. Die Stimmen klingen auch noch so, wie früher. Gründungsmitglieder Gordon Gano und Brian Ritchie sind immer noch mächtig aktiv und das was man im Netz so sieht und hört macht Lust auf mehr. Auch wenn das „Fuck“ nicht mehr ausgesungen werden darf. Ich habe die Band leider noch nie live gesehen und würde das sehr gerne nachholen. Also, bitte liebe Herren Violent Femmes, kommt auf Tour nach Deutschland! Aber dann bitte alle Hits von „Kiss off“, „Blister in the sun“ bis „Add it up“. „Sing: Day after day, I will walk and I will play. But the day after today, I will stop and I will start …” Kreisch!

Schleckermäulchens Serviervorschlag: Stulle und Bier

 

Blumfeld – Jenseits von Jedem (2003)

„Neuer Morgen“ ist meine Lebenshymne. Jochens Worte und Stimme haben mir damals wirklich in einer sehr schlimmen Zeit geholfen. „Jenseits von Jedem“ kam genau zur richtigen Zeit, um den Verlust eines geliebten Menschen zu ertragen. Danke, Jochen! Blumfeld gehören sowieso zu den absoluten Lieblingsbands. Ich liebe die alten Hits, Coverversionen und ja, auch „Der Apfelmann“ läuft bei mir in Rotation und ein Distelmeyer Song gehört bei jedem Motz-DJ-Set dazu. Spätestens seit diesem wunderbaren Popalbum verpasse ich keine Veröffentlichung und kein Konzert mehr. Nur mit den Romanen klappt das noch nicht so gut. „Otis“ mochte ich als Lesung, aber das Buch war ziemlich zäh. Dafür erfüllen Jochens Solo-Ausflüge immer wieder mein Herz. Da steckt ganz viel Liebe in den Songs. Erst kürzlich grölte ich wieder lauthals „Wir sind frei“ durch die Konzerthalle. Für Jochen fahre ich sogar mit dem verflixten Wichsbus bis nach Leipzig. „Komm sag es allen, wir sind frei. Es gibt kein Müssen und kein Sollen, wenn wir nicht wollen. Die Zeit der Heuchler ist vorbei und ihrer Tyrannei, denn wir sind frei.“ Da wird doch glatt „Der Hund in der Küche verrückt.“

Schleckermäulchens Serviervorschlag: Ofenspargel mit Salzkartoffel (gilt natürlich nur zur Spargelzeit). Alternative: Gin & Tonic

 

The B-52’s –  The B-52’s (1979)

In den 90ern haben meine zwei Freundinnen und ich unsere nähere Umgebung mit dieser Platte immer wieder gequält. Es verging kein Abend, keine Party, keine Gelegenheit, wo nicht diese quietschgelbe Platte lief. Überall wo die „Drei Damen vom Grill“ auftauchten wurde immer wieder nach „Planet Claire“, „Rock Lobster“ oder „Dance This Mess Around“ verlangt, gekreischt und getanzt. Einigen Freunden und Bekannten haben wir mit unserer Dauerrotation dieses Album wahrscheinlich total versaut. Ein zeitloses Hit-Paket bleibt es aber und darüber habe ich hier auf laut.de schon mal ausführlicher geschrieben. Paaaaaaaarty!

Schleckermäulchens Serviervorschlag: B52 Cocktail und Limburger

 

 

 

 

Robbie Williams . – I’ve Been Expecting You (1998)

Ein Kreisch! würde schon reichen und jeder weiß, es geht um Robbie Williams.  Die Liebe zu diesem Entertainer verstehe ich auch nicht so ganz. Da bin ich irgendwie reingerutscht bzw. war meine erste Begegnung mit ihm 1998, während einer VIVA TV-Aufzeichnung für die Sendung „Overdrive“. Mitarbeiter dieses Musikkanals hatten bei diesen Konzerten immer das Vergnügen, als Zuschauer dabei zu sein. Und da stand er. Robbie. Im Trainingsanzug, kurzgeschorene Haare, kurz nach seinem Austritt bei Take That. Die Boyband hat mich übrigens gar nicht so interessiert. Erst bei diesem fast hautnahen Live-Event traf mich Amors Pfeil (Wer mich auf den Aufnahmen findet bekommt ein Doppelkreisch!). Seitdem bin ich ein kreischendes Fangirl und habe ihn mindestens schon acht Mal live gesehen (Stand: 2018). Da könnte ich Geschichten erzählen… Der Typ steht sogar als Pappenheimer in meiner Küche. Zugegeben, meine Kreisch-Liebe hat spätestens nach dem letzten Album und seiner komischen „Party like a Russian“ abgenommen. Auch seine Botox-Sucht und schlimmen Outfits sorgen oft für Unverständnis. Wo ist der coole Stoke-on-Trent Asi geblieben? Bei Instagram verfolge ich ihn aber dennoch… Knallihausen. Und ich hoffe sehr, dass er noch mal so ein tolles Popalbum hinbekommt. Guy Chambers sorgte, neben „Angels“, hier für jede Menge weitere Hits, Hits, Hits! Und spiel mehr Gitarre, Rob!

Schleckermäulchens Serviervorschlag: Fisch & Chips und jede Menge Ciiiider

 

The Dirtbombs – Ultraglide in Black (2001) 

Diese Band und diese Platte werden mich immer an David erinnern. Von ihm habe ich nicht nur „Ultraglide In Black“ geerbt, sondern alle fucking Dirtbombs-Alben. Leider konnten wir nie gemeinsam ein Konzert besuchen. Bisher habe ich die Band aus Detroit drei Mal gesehen. Fetter Rock’n’Roll-Soul-Punk. Immer wieder ein explosives Erlebnis mit zwei Schlagzeugern, einer irren Bassistin und zwei straighten Gitarren. Kürzlich war ich auch bei The Gories. Einer weiteren großartigen Garagenband von Mr. Mick Collins. Der Mann mit der Sonnenbrille gehört zu den coolsten Typen, die rumlaufen. Geprobt wird niemals und eine Vorliebe für Platten hat der Mann auch. Kann man hier nachlesen. Danke, Mr. Collins für Songs, wie „Ode To A Black Man“, “Start The Party”, “Motor City Baby”, “I Can’t Stop Thinking About It”, “Tanzen Gehen”…Danke, David für deinen guten Musikgeschmack und deine Plattensammlung.

Schleckermäulchens Serviervorschlag: Guter Veggie-Burger mit Süßkartoffelpommes und Diätcola

 

Herman Dune – Mas Cambios (2003) 

Dieses Album erinnert mich daran, wie wichtig es ist gute Freunde zu haben. 2003 war ein sehr wichtiges Jahr für mich. Hier traf ich Tom und Paul beim „Wir sind Fucking Indepenendet Festival“ in Köln. Zwei Engländer, die in Köln gestrandet sind. Für diese Begegnung bin ich bis heute sehr dankbar. Ich wurde Teil von La More und wir hatten eine ganz wunderbare Zeit, auch wenn es oft mal krachte und stresste („Dont touch me“). Aber das war neben der Musik vor allem eine große Freundschaft, die bis heute anhält. René und Pöppl nicht zu vergessen. Herman Dune sahen und trafen wir mal nach einer Probe in Köln- Mülheim. „Sunny Sunny Cold Cold Day“ ist bis heute unsere Hit-Hymne, die wir natürlich auch gecovert haben und auch auf der Schildergasse in Kölle performten. Herrlich. Ein dickes Dankeschön an die Jungs und Herman Dune. La More würden euch immer noch sehr gerne mal supporten.

Schleckermäulchens Serviervorschlag: Hits, Hits Hits und jede Menge La More

 

 

Hot Club de Paris – Drop It ‘Til It Pops 

In die Stadt Liverpool habe ich mich bei meinem ersten Besuch, Ende der 90er, so richtig verknallt. Der Mersey, die Docks, Anfield (wobei ich immer nur davor stand), die zahlreichen Pubs und Clubs. Die Bewohner haben immer einen herzlichen Umgangston. Ich fühlte mich gleich zuhause und seitdem hält diese Liebe an. Das änderte sich auch nicht, als ich drei Monate dort wohnte. Nicht nur die Beatles kommen aus dieser lebendigen Stadt. Hot Club De Paris war eine Neuentdeckung und in dieses energiegeladene Trio muss man sich auch einfach verlieben. Was für eine tolle Band, der Akzent klingt wie Cider in meinen Ohren und was für ein großartiges Debüt. „Drop It Til It Pops“ sind flotte Gitarren, harmonischer Gesang und jede Menge Wumms. Leider gibt es die Band nicht mehr. Die würde ich so gerne noch mal live erleben. Eigentlich hatte ich sie in Berlin auch mal zum Interview getroffen? Wo ist denn das geblieben? Aber vielleicht besteht ja hier die Hoffnung auf eine Reunion?! Paul Rafferty hatte zuletzt die Punkband Bad Meds. Gibt es die eigentlich noch? Recherche und Archiv, J Lü…

Schleckermäulchens Serviervorschlag: Ne Buddel voll Rum

 

 

 

Pop Tarts – Woman is the Führer of the World (1998)

Wer eine Mädchenband gründen will, der will wie Pop Tarts klingen. Andere würden hier wahrscheinlich eher Lassie Singers erwähnen, aber ich war und bin Fan von dieser irren Formation. Drei Frauen und ein Schlagzeug. Pop Tarts waren neben Stereo Total, die andere coole Trashband aus Berlin. Mit „O.K, Vollgas“ erschien ihr Longplayer auf Bungalow Records. Der Titel gehört immer noch zu den besten Plattentiteln: „Woman Is The Führer Of The World“. Klitpop wollten auch so tolle Zeilen für die Ewigkeit schreiben. Leider habe ich die Band nie live gesehen, dabei kann man so gut auf ihre Elektronik-Pop-Punk-Songs tanzen. „Kindheit, Jugend, Sex“ spiele ich immer, wenn ich Platten auflege. Never forget! Was ist aus denen eigentlich geworden? Lust ein Konzert im „Europa Center“ zu geben? Auf jeden Fall wird es Zeit einen Pop Tarts Song zu covern und zu motzen…

Schleckermäulchens Serviervorschlag: Currywurst und Sekt auf Eis

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